Lebensborn e.V.

Der Lebensborn e.V. war ein Verein, welcher am 12. Dezember 1935 von Heinrich Himmler gegründet wurde. Die Lebensbornheime und Entbindungsstationen dienten der nationalsozialistischen. Bevölkerungs- & Rassenpolitik. Zentrales Anliegen war, dass die Geburtenrate von "arischen" Kindern erhöht werden sollte. Ziel dieses Anliegens war es,  Müttern die Möglichkeit zu geben  um ihre Kinder anonym zu entbinden und abzugeben, insofern sie die gegebenen Voraussetzungen erfüllten. In den Entbindungsheimen wurden schätzungsweise 8.000 – 10.000 Kinder geboren. In den Kinderheimen des Lebensborn lebten Kinder verschiedener Altersstufen zusammen, bis sie an Pflegefamilien oder zurück zu ihren Müttern gebracht wurden. Mit reinen Zuchtanstalten, wie dies gelegentlich in den Medien verbreitet wurde, hatte der Lebensborn indes nichts zu tun. Gleichwohl begann ab 1942 die Verschleppung und sogenannte "Germanisierung" von meist aus Norwegen, Polen, der Ukraine, Jugoslawien und der Tschechoslowakei stammenden Kindern. Wobei es keine genauen Zahlen gibt, wie viele verschleppt wurden, da zahlreiche Akten und Geburtsurkunden vernichtet oder gefälscht wurden. Im Zuge der "Germanisierung" wurden die Kinder in den Lebensbornheimen teils mit Zwang zu „guten“ Deutschen, im Sinne der Nationalsozialisten, erzogen. Alleine auf dem Gebiet der heutigen BRD gab es neun Entbindungsheime und zwei Kinderheime, welche von Angehörigen der SS finanziert wurden. Das Phänomen Lebensborn zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Ambivalenz aus. Die Einrichtungen des Lebensborns garantierten vielen hilfesuchenden Müttern Schutz vor gesellschaftlicher Ausgrenzung und boten vielen "ungewollten" Kindern Obdach und Pflege. Andereseits waren die Heime auch Erziehungsanstalten für entwurzelte Kinder, die rassisch selektierten (Euthanasie) und dem brutalen Geiste der NS- Rassepolitik folgten.

 

 

Standorte der Lebensbornheime