Herkunft der Lebensborn-Kinder

Überwiegend stammten die Kinder in den Lebensborn Kinderheimen aus den Lebensborn-Entbindungsstationen die sich innerhalb des Deutschen Reiches aber auch in den besetzten Gebieten befanden. Jedoch war die Geburt in einem Lebensborn Entbindungsheim keine Vorraussetzung für die Unterbringung. Das Angebot der anonymen Geburt und anschließenden Abgabe der Kinder richtete sich grundsätzlich an alle deutschen Frauen, die in das NS-Rassenbild passten. Häufig handelte es sich um uneheliche Kinder deutscher Wehrmachtssoldaten und SS- Angehöriger. Des Weiteren wurden auch nachweislich einzelne Kinder aus Konzentrationslagern selektiert oder aus besetzen Gebieten verschleppt und in Lebensborn-Kinderheimen untergebracht.

Insgesamt gab es europaweit wohl 32 Lebensborn-Heime, davon 9 auf dem Gebiet der heutigen BRD.

Die genauen Kinderlisten für das Heim Sonnenwiese sind für die Jahre 1942 bis 1943 heute verloren. Lediglich aus den Transport- und Verpflegungsdaten lassen sich Rückschlüsse ziehen.

Im Jahre 1944/45 kamen die meisten Kinder aus den Lebensbornheimen von Klosterheide, Steinhöring, Oslo (Norwegen) und Klekken (Norwegen) nach Kohren-Sahlis. 

Jedoch lässt sich die genaue Herkunft der Kinder in Kohren-Sahlis kaum verlässlich nachweisen, da zahlreiche Dokumente gefälscht oder vernichtet wurden. Dies ist vor allem bei Kindern, die von den Nationalsozialisten aus Osteuropa verschleppt wurden, der Fall.

Hinweis: Die Vorliegenden Zahlen sind den Verwaltungsakten entnommen. Aufgrund der zahlenmäßigen Signifikanz sind Österreich und Norwegen im oberen Diagramm besonders aufgezählt. Österreich war ab 1938 an das "Großdeutsche Reich" angeschlossen. Im Punkt "Deutsches Reich" ist das übrige damalige Staatsgebiet zusammengefasst. Möglicherweise sind hier einige verschleppte Kinder subsumiert, da Einzelfallüberprüfungen in der Fachliteratur gezeigt haben, dass die Kinder aus Osteuropa mit vermeintlichen Geburtsorten in Deutschland versehen wurden. Die Verwaltungsakten geben überwiegend Lebensborn-Heime (bzw. Lebensborn Geburtsstationen) als Geburtsort an. Inwieweit dies wirklich die jeweilige Geburtsstätte der Kinder war, ist nicht mehr nachzuweisen.

Circa 84% der Kinder die 1945 im Lebensbornheim Sonnenwiese untergebracht waren, wurden aus einer anderen Lebensborn-Einrichtung hier her gebracht. Die genaue Verteilung nach Heimen/ Orten zeigt das untere Kreisdiagramm für das Jahr 1945.